Einreisebestimmungen der USA
Grundsätzlich benötigt jeder Ausländer, der in die USA einreisen möchte, ein gültiges Visum. Hiervon ausgeschlossen sind lediglich Staatsangehörige von Ländern, die Teilnehmer des Programms für visumfreies Reisen («Visa Waiver Program») sind. Momentan (Stand: August 2019) sind das 38 Nationen, darunter auch die Schweiz, Deutschland und Österreich.
Das «Visa Waiver Program» erlaubt das visafreie Umherreisen in den USA, sei es geschäftlich oder als Tourist, für bis zu höchstens 90 Tage.
Ist man Staatsangehöriger eines Landes, das bei diesem Programm nicht mitmacht, oder möchte man für länger als 90 Tage in die USA, benötigt man in jedem Fall ein Visum. Als Geschäftsreisender oder Tourist ist dies das Nichteinwanderungsvisum B1 resp. B2. Normalerweise haben diese eine Gültigkeit von zehn Jahren, in denen man für bis zu 180 Tage innerhalb eines Jahres in die USA einreisen darf. Wir haben ein B2-Visum beantragt, dann aber ein B1/B2-Visum erhalten. Scheinbar wird da kein Unterschied gemacht.
Das Vorgehen für die Beantragung des B2-Touristenvisums
Für die Beantragung des Touristenvisums B2 sind mehrere Schritte nötig:
- Das Beantragungsformular DS-160 für das Nichteinwanderungsvisum muss online ausgefüllt werden. Darin lädt man ein Portraitfoto hoch, das strengen Vorschriften genügen muss.
- Mit einer US-amerikanischen Botschaft im Heimatland wird ein Termin für ein Interview vereinbart. Zu diesem Gespräch muss man persönlich hingehen, wenn man zwischen 14 und 79 Jahre alt ist.
- Bei der Terminvereinbarung muss man die Gebühr von 160 USD direkt online bezahlen.
- Zum Interview-Termin bringt man notwendige und unterstützende Dokumente mit und beantwortet Fragen eines Botschaftsmitarbeiters zur geplanten Reise in die USA.
Viele hilfreiche Informationen könnt ihr den folgenden Seiten für einen Visumsantrag aus der Schweiz, aus Deutschland oder aus Österreich entnehmen.
Visum B2 online beantragen (Formular DS-160)
Es gibt ausführliche Informationen zum Ausfüllen des Online-Formulars DS-160 auf dieser Webseite. Das Formular selber findet ihr hier, wo man oben rechts die englischen Fragen auf Deutsch (oder andere Sprachen) übersetzen lassen kann.
Während ihr das Formular ausfüllt, müsst ihr ein Portraitfoto hochladen. Dieses muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Hilfreich für das Aufnehmen eines geeigneten Fotos ist diese Webseite.
Nachdem ihr das Formular online eingereicht habt, bekommt ihr dafür eine Bestätigung mit einem Strichcode als PDF-Datei. Diese muss unbedingt ausgedruckt und zum Interview-Termin mitgebracht werden!
Unser Interview-Termin in der amerikanischen Botschaft in Bern
Für den Interview-Termin muss man sich frühzeitig vor der amerikanischen Botschaft in Bern einfinden, da es lange Warteschlangen geben kann. Obwohl wir das Interview auf eine bestimmte Zeit vereinbart haben, dient dies meiner Meinung nach eher dazu, dass nicht alle Antragsteller gleichzeitig eintreffen. Durch die Warteschlange ist es nicht wirklich möglich, einen genauen Zeitplan einzuhalten. Dies scheint aber auch kein Problem zu sein. Die Antragsteller werden einfach so effizient wie möglich interviewt.
An einem ersten Schalter, vor dem man sich noch ausserhalb des Botschaftsgebäudes befindet, werden die Dokumente kontrolliert. Wenn man alles Nötige (Bestätigung Formular DS-160, Reisepass, Bankunterlagen…) dabeihat, kann man weiter anstehen.
Ein Sicherheitsbeamter gibt uns das ok, dass wir das Gebäude betreten dürfen. Direkt hinter dem Eingang befindet sich die Sicherheitskontrolle, die der an einem Flughafen sehr ähnelt. Wir zeigen die Pässe, müssen die Hosentaschen leeren und durch einen Metalldetektor gehen. Handy, Schlüssel und Portemonnaie geben wir ab, sie werden in ein nummeriertes Fach in einem Gestell gelegt. Ein kleines Schild mit der entsprechenden Nummer bekommen wir, womit wir diese Gegenstände vor dem Verlassen der Botschaft wieder abholen können.
Im Kellergeschoss des Botschafts-Gebäudes weisen Pfeile zu den entsprechenden konsularischen Diensten. Wir folgen ihnen bis zu einem Raum mit vielen Schaltern, hinter deren Fenster sich Botschaftspersonal befindet und warten, bis jemand frei wird.
Wir dürfen nicht zusammen nach vorne zum Schalter gehen, da wir nicht verheiratet sind. Also muss jeder einzeln die Fragen beantworten. Fränzi kann zuhören, welche Antworten Tobi gibt. So gibt es keine weiteren Fragen, weil unsere Reisepläne ja noch nicht wirklich ausgereift sind.
Das Gespräch ist sehr kurz. Wir werden nach dem Grund unserer Einreise in die USA gefragt und wie lange wir bleiben möchten. Wir geben an, dass wir sechs Monate eine Überlandreise machen möchten. Bei Tobi werden kurz die gemeinsamen Bankkontoauszüge angeschaut, damit die Botschaftsmitarbeiterin sichergehen kann, dass wir uns selber finanzieren können.
Das war es auch schon, wir bekommen das Touristenvisum B2. Die Pässe mit dem einseitigen Visum bekommen wir einige Arbeitstage später per Post zugestellt.
Ersteinreise in die USA (Top-of-the-world Highway nach Alaska)
Zeitsprung zu unserer Reise durch Nordamerika: Auf dem Top-of-the-World Highway von Dawson City, YT kommend, reisen wir nach Alaska ein. Damit betreten wir das erste Mal die USA.
Dieser kleine Grenzübergang besteht aus nur einem Grenzhäuschen und drei weiteren Blockhäusern. Beim gut sichtbaren STOP-Schild halten wir an und werden von der freundlichen US-amerikanischen Grenzbeamtin begrüsst und nach unseren Pässen gefragt. Sie freut sich, Schweizer zu sehen.
Ihr Fragen nach dem Mitführen von Alkohol, Tabak, Cannabis und Waffen verneinen wir. Beim Gemüse müssen wir zugeben, dass wir einiges im Kühlschrank haben. Scheinbar dürfen gewisse Gemüse und Früchte, wie z.B. Tomaten, Zitrusfrüchte und Äpfel nicht eingeführt werden. Wir haben nichts davon und die Beamtin bringt unsere Pässe in das Grenzbüro und bittet uns, das Fahrzeug zu parken und ebenfalls rein zu kommen.
Ein zweiter Grenzbeamter ist bereits dabei, unsere Pässe anzuschauen, als wir das Büro betreten. Wir werden gefragt, wie lange wir die USA bereisen möchten. Unser Plan ist es, nach Alaska zurück nach Kanada und danach in die «lower 48 states» einzureisen. Weil die Ausreise nach Kanada die Laufzeit der Einreiseerlaubnis nicht unterbricht, möchten wir gerne die ganzen sechs Monate haben, bis wir die USA (wahrscheinlich nach Mexiko) verlassen müssen. Wir versuchen nicht, mehr Zeit zu bekommen, da uns diese sechs Monate winterbedingt wohl reichen werden.
Über einen Fingerabdruckscanner werden unsere Abdrücke aufgenommen und dann gibt es vom Beamten einen Stempel mit spätestem Ausreisedatum, ein angeheftetes Stück Papier mit denselben Informationen und einen schönen Karibustempel mit dem Namen des Grenzübergangs «Poker Creek, Alaska» in den Pass. Dafür müssen wir 6 USD pro Person bezahlen (bar oder mit Kreditkarte).
Juhui, jetzt haben wir es geschafft. Wir sind in den USA und dürfen die gewünschten sechs Monate bleiben! Die ganze Angelegenheit an der Grenze hat keine zehn Minuten gedauert, das Fahrzeug wurde nicht durchsucht und wir mussten auch nichts für die Einfuhr von Manny unternehmen. Das war ja einfach.