24.06. - 01.07.2014 | |
7 Nächte | |
1'294 km |
Russland, das grösste Land der Erde
Wir passieren die Grenze zwischen Kasachstan und Russland im Süden von Westsibirien. Der Name Sibirien lässt in unseren Köpfen eine Vorstellung von Schnee, Eis und Kälte aufkommen. Tatsächlich sind wir bei den rund 35°C ab und zu etwas irritiert.
Nur wenige Kilometer nach der Grenze erspäht Tobi einen richtigen Supermarkt. Sofort wird Manny parkiert und Tobi zielt im Laden zielstrebig zur gekühlten Fleischware. In seinem Einkaufskörbchen wird als erstes mit einem freudigen Lachen ein grosses Stück Speck platziert. Bis er aber die ersten Tranchen zum Frühstück geniessen kann, vergehen erstaunlicherweise noch einige Tage. Denn im flachen, feuchten Landwirtschaftsgebiet von der Grenze bis Barnaul und entlang des Flusses Ob bis in die Altai Republik wimmelt es von Mücken und kleinen Fliegen. Die riesigen Schwärme machen das Kochen und Leben draussen eher ungemütlich. So bleibt der Traum vom Frühstück mit Speck unerfüllt, bis Manny die ersten Höhenmeter zu klettern beginnt und wir die unvergessliche Altai Republik erreichen.
Republik Altai
Diese dünn besiedelte Republik in Westsibirien besitzt über 7000 Seen, unzählige Flüsse, diverse Schneebergen und riesige Wälder. Auf Grund dieser malerischen Lage im Gebirge nennen manche die Region „Russisches Tibet“. Hie und da erblicken wir Bäume mit Stoffbändern an den Ästen. Dies ist eine Tradition der Menschen aus dem Altai, womit sie ihre Vorfahren ehren.
Die Reise durch die Nadelwälder und entlang des Wassers erinnert uns zwischendurch an die Schweiz. Auch die sommerliche Wärme lädt uns zum ersten Grillabend ein. Als wir in einem kleinen Supermarkt frisches Fleisch finden, scheint unser Plan aufzugehen. Doch wie das in den Bergen so ist, sind plötzliche Wetterumstürze alltäglich. So harren wir ab und zu während Gewittern im Manny aus und sind von der Sicherheit des faradayschen Käfigs überzeugt. Langsam nähern wir uns mit viel Vorfreude der mongolischen Grenze. Mit einem Blickes in die Ferne erkennen wir, dass die Bäume immer rarer werden und somit die Aussicht auf ein Feuer schwindet. Durch Zufall finden wir doch noch einen kleinen Flecken Wald am Bach und trotz strömenden Regen grillieren wir ausgiebig.
Auf den letzten Kilometern auf dem Chuysky Trakt bis zur Grenze beginnt das Grün zu verschwinden und die Erde auszutrocknen. Nicht nur die plötzliche Hitze, sondern auch das stundenlange Warten an der Grenze für die Ausreise aus Russland lässt uns einige Schweissperlen auf die Stirne treiben. Unsere gute Laune wird dabei aber kaum getrübt, denn ein grosses Etappenziel steht kurz vor uns. Wie wird wohl die Mongolei sein und hat uns MASHIN möglicherweise vergessen?