Günstig Geld abheben und bargeldlos bezahlen im Ausland: TransferWise kombiniert mit DKB-Cash

Stand aller Zahlen und Leistungen, falls nicht anders erwähnt: 11.12.2019.

Unsere monatlich aktualisierten Statistiken

Seit dem Start unserer Reise im Oktober 2018 legen wir unsere gesamten Ausgaben offen. Da rechnen wir wirklich alles ein, was wir nach dem Start ausgegeben haben, also inkl. aller Versicherungen und Fixkosten (die wir so gering halten wie möglich). Jeder Betrag in einer Fremdwährung wird in CHF umgerechnet. Aber nicht zu irgendeinem beliebigen Wechselkurs, sondern zu unserem ganz realen Wechselkurs, wo alle Gebühren mit drin sind.

Wir wissen also ganz genau, wie viel uns ein USD in bar oder auf der Kreditkarte kostet. Es gibt bei uns nicht die Ausgabenkategorie Gebühren, da diese alle direkt in den Beträgen mit eingerechnet sind. Es bringt unserer Meinung nach nichts, irgendwo einen super Wechselkurs angeboten zu bekommen, aber dann für das Geldwechseln an sich noch etwas zu bezahlen. Dann ist bestimmt auch der gute Wechselkurs flöten…

Unsere Ausgaben findest du in den monatlich aktualisierten Statistiken.

Die Ausgangslage in der Schweiz

Wie wahrscheinlich die meisten Schweizer, haben wir unsere Ersparnisse auf Schweizer Bankkonten geführt in CHF (ohne Jahresgebühren). Das wollten wir auch für unsere Reise so belassen.

Vor der Reise konnten wir das wenige Bargeld, das wir noch gebraucht haben, kostenlos am Geldautomaten mit der Maestro-Karte unserer Schweizer Bank abheben. Die grosse Mehrheit der Ausgaben bezahlten wir jedoch per kostenloser Überweisung bzw. LSV (Miete, Versicherungen…) oder bargeld- und kostenlos mit der Maestro- oder unserer Kreditkarte (Einkäufe…).

In der Schweiz hatten wir die Cumulus-Masterkarte der Migros benutzt, da mit ihr keine Jahresgebühren anfielen und wir das Cashback-Programm mit den Cumulus-Punkten gut nutzen konnten, weil wir die meisten Einkäufe sowieso bei der Migros getätigt haben.

Wie du siehst, haben wir für unsere ganzen Einkäufe nirgendwo Gebühren der Bank oder eines Kartenanbieters, ausser der 40 CHF Jahresgebühren für die Maestro-Karte, gehabt. Dies war uns sehr wichtig, da wir versuchten unsere Ausgaben so tief wie möglich zu halten, vor allem die Ausgaben, für die wir gefühlt keine Gegenleistung bekamen und wir verhindern konnten.

Was ist im Ausland anders?

Im Ausland ist das nicht mehr ganz so einfach. Je nach Reiseland bist du auf Bargeld und/oder eine funktionierende Kredit- oder Debitkarte angewiesen. In Marokko haben wir das Meiste bar bezahlt, aber in Kanada und den USA nutzten wir grossmehrheitlich unsere Kreditkarte. Soweit so gut, aber jetzt beginnen die Probleme.

Es kommen nämlich verschiedene offene und versteckte Bankgebühren auf jede Kartenzahlung und jeden Bargeldbezug. Und diese können sich ganz schön summieren!

Problem Nr. 1: Das Auslandseinsatzentgelt (= offene Gebühren)

Für das Abheben von Bargeld in einer Fremdwährung bezahlst du nämlich bei den meisten Schweizer Karten (Maestro/Master/VISA usw.) Gebühren, das sogenannte Auslandseinsatzentgelt. Dies ist eine Art Aufwandsentschädigung für deinen Finanzdienstleister (deine Bank oder deinen Kartenanbieter), weil du nicht in der Währung der Karte Geld abhebst. Dazu kommen vielfach noch zusätzliche Automatengebühren, auf die allerdings deine Bank keinen Einfluss hat. Die gehen an die Bank, die den Geldautomaten betreibt. Normalerweise wird dir die Automatengebühr beim Geld abheben direkt am Automaten angezeigt und du kannst dann den Vorgang immer noch abbrechen und dir einen günstigeren Geldautomaten suchen.

Das Auslandseinsatzentgelt für das Geldabheben ist bei vielen Schweizer Kreditkarten zwischen 3.5 und 4% des abgehobenen Betrags, mindestens jedoch 10 CHF pro Bargeldbezug. Bei Debit- (z.B. Maestro) oder PrePaid-Karten (z.B. TravelCash) sind diese Gebühren häufig ein Fixbetrag von um die oder über 5 CHF pro Bezug.

Auch bargeldloses Bezahlen mit deiner Kredit- oder Debitkarte kostet normalerweise ein Auslandseinsatzentgelt, falls die Bezahlung in einer Fremdwährung erfolgt.

Die Gebühren für bargeldlose Bezahlung sind meistens tiefer: für Kreditkarten oft zwischen 1.5-2% des Betrags und für Debit- resp. PrePaid-Karten 1-1.5 CHF pro Benutzung.

Eine Liste mit den anfallenden Gebühren findest du in einer Gebührenübersicht resp. dem Kleingedruckten deines Finanzdienstleisters. Sie sind einigermassen transparent.

Problem Nr. 2: die schlechten Wechselkurse der herkömmlichen Banken (= versteckte Gebühren)

Bei Wechselstuben im Ausland sieht man häufig eine Auflistung mit den Wechselkursen für Fremdwährungen in die Landeswährung. Jedem ist dabei klar, dass die Wechselkurse dabei oft schlechter sind, als der «richtige» Wechselkurs, also dass man weniger Fremdwährung für sein Geld bekommt. Die Wechselstube will ja auch Geld verdienen…

Doch was ist denn der «richtige» Wechselkurs? Der Kurs, der dir deine Hausbank berechnet? Oder derjenige vom Kreditkartenanbieter? Oder vielleicht doch der vom SBB Change? Die Antwort ist einfach: in den allermeisten Fällen keiner von denen.

Der richtige Wechselkurs zeigt, wie viel jetzt gerade ein EUR in CHF kostet. Und dies nicht bei deiner Bank, sondern was er wirklich kostet. Diesen Kurs gibt es und man nennt ihn den Interbankenwechselkurs. Es ist der Kurs, zu dem sich Banken gegenseitig Geld verkaufen.

Der Wechselkurs bei der Bank, den du als Kunde bekommst, ist dann jedoch etwas schlechter, denn die Bank hat hier normalerweise versteckte, nicht transparente Gebühren mit eingerechnet. Dabei wird es noch einmal etwas komplizierter, denn die Banken arbeiten mit zwei verschiedenen Wechselkursen. Zum einen haben sie den Devisenkurs (für Überweisungen usw.) und zum anderen den Notenkurs (z.B. für Bargeldbezüge). Der Notenkurs ist dabei etwas schlechter, als der Devisenkurs.

Kleines Beispiel: Bei deiner Bank kostet 1 EUR momentan 1.15 CHF, wobei der Interbankenkurs 1.13 angibt. Deine Bank verdient also, wenn du 1 EUR kaufst 0.02 CHF (= 1.8%) an versteckten Gebühren. Bei 1’000 EUR sind das dann schon 20 CHF!

Unser Ziel: Gebühren sparen bei gutem Wechselkurs

Unser Ziel ist es, möglichst wenig Gebühren beim Abheben von Fremdwährungen und der Kartenzahlung im Ausland zu bezahlen! Deshalb gilt grundsätzlich: Geld abheben mit Debit- und bargeldlos bezahlen mit Kredit-Karte. Häufig wird aber im Ausland bargeldlose Bezahlung auch nur mit einer Kredit-Karte angeboten!

Mit diesem Ziel bin ich also auf die Suche nach einer günstigen, möglichst gebührenfreien, Möglichkeit gegangen, im Ausland Fremdwährung abzuheben oder mit Karte zu bezahlen. Zudem war mir ein möglichst guter Wechselkurs wichtig, denn auch diese versteckten Gebühren schenken ein…

Doch lohnt sich das? Können da wirklich so hohe Gebühren anfallen, dass sich der Aufwand lohnt? Ich finde schon!

Das Auslandseinsatzentgelt und schlechte Wechselkurse bei herkömmlichen Banken– zwei Rechenbeispiele

Ich will euch hier anhand zweier Beispiele aufzeigen, wie viele Gebühren anfallen können, wenn man herkömmliche Kredit- oder Debit-Karten benutzt. Für diese Berechnungen habe ich die Auslandseinsatzentgelte einiger Schweizer Karten hinzugezogen, die ich zum Teil früher einmal besessen habe oder die wir jetzt auf unserer Reise dabeihaben: Cumulus Mastercard, Coop Supercard Plus VISA- oder Mastercard, Raiffeisen VISA- oder Mastercard Silber, Raiffeisen Maestro-Karte und TravelCash Mastercard. Das Ziel ist es nicht, diese Karten(anbieter) schlecht zu machen, sondern einmal Klartext zu reden und Zahlen zu nennen.


Rechenbeispiel 1: 2-wöchige Sommerferien für zwei Personen in einem Euroland mit Ausgaben von umgerechnet 1’500 CHF (für Flug und Hotel bezahlt mit Karte) und 500 CHF (für Restaurantbesuche, Souvenirs usw. in bar abgehoben 2×250 CHF). Gebühren Stand: 20.11.2019.

Tabelle Rechenbeispiel 1

Rechenbeispiel 2: Vereinfachte Version unseres ersten Reisejahres für zwei Personen mit Ausgaben von umgerechnet 16’425 CHF (365 x 45 CHF bargeldlos bezahlt mit Karte) und 3’600 CHF (18 x 200 CHF Bargeldbezüge). Die restlichen Ausgaben waren Banküberweisungen, die in diese Rechnung nicht mit einbezogen wurden. Gebühren Stand: 20.11.2019.

Tabelle Rechenbeispiel 2

1 Die Wechselkursverluste sind begründete Annahmen: Devisenkurs (Kartenzahlung) 1.5% über Interbankenkurs, Notenkurs (Bargeldbezug) 3% über Interbankenkurs.

2 Die TravelCash Mastercard von SwissBankers hat keine Jahresgebühren, aber man muss sie vor dem Gebrauch aufladen, wo 1.5% Gebühren anfallen.

3 Kosten total: Bei Rechenbeispiel 1 sind keine Jahresgebühren für die Karten eingerechnet, da davon ausgegangen wird, dass die Karte grossmehrheitlich im Rest vom Jahr in der Schweiz gebraucht wird. Bei Rechenbeispiel 2 sind sie eingerechnet, da die Karten nur auf der Reise gebraucht werden.

4 Bei der Idealkombination wird die günstigste Karte für Kartenzahlung (Cumulus Mastercard oder Coop Supercard Plus VISA-/Mastercard) kombiniert mit der günstigsten Karte für Bargeldbezug (Raiffeisen Maestro).

Bemerkungen zu den Rechenbeispielen:

  • Mir ist bewusst, dass man nicht überall mit jeder Karte Geld abheben oder bargeldlos bezahlen kann, ich habe für die Berechnungen aber angenommen, dass dies möglich wäre.
  • Auf zusätzliche Vorteile dieser Karten (z.B. Reiseversicherungen, weltweite Notfallsendung einer Ersatzkarte usw.) gehe ich hier nicht ein, es geht mir alleine um das Aufzeigen der anfallenden Gebühren in diesen Szenarien. Auch gibt es vielleicht Karten anderer Anbieter mit leicht günstigeren Konditionen.
  • In einigen Ländern kann man nicht den Gegenwert von 200 oder 250 CHF in der Landeswährung abheben, da das Geldautomatenmaximum tiefer liegt. Dann würden durch mehrere Bezüge noch höhere Gebühren (mehrmaliges Auslandseinsatzentgelt) anfallen.
  • Allfällige Geldautomatengebühren wurden nicht eingerechnet. Die können sehr unterschiedlich sein. Wir haben schon alles zwischen 0 und etwa 5 CHF pro Bezug erlebt.

Bei einem normalen zweiwöchigen Urlaub fallen diese Gebühren wahrscheinlich nicht so ins Gewicht, jedoch sieht das bei einer Langzeitreise, wie unserer, anders aus: die berechneten Gebühren bei einer Langzeitreise können in der gleichen Grössenordnung liegen wie einen halben bis einen Monat Reisen pro Jahr!

Das muss doch günstiger machbar sein! Doch wie lösen wir denn jetzt diese Probleme und halten unsere Gebühren so tief wie möglich, ja nahezu bei null?

TransferWise mit super Wechselkursen und kostenlosen Kartenzahlungen

Um sowohl günstig Bargeld zu beziehen, wie auch bargeldlos zu bezahlen haben wir verschiedene Karten und Finanzdienstleister.

Für die Kartenzahlungen in Fremdwährung auf unserer Langzeitreise benutzen wir die Debit Mastercard von TransferWise. Das ist ein junges Finanzdienstleistungs-Unternehmen aus England mit dem Ziel, herkömmliche Banken bei Gebühren für Auslandsüberweisungen zu unterbieten. Auch wenn wir nicht in erster Linie an Auslandüberweisungen interessiert sind, können Reisende vom Angebot dieses Unternehmens profitieren.

Wenn man sich bei TransferWise anmeldet und ein Konto eröffnet, hat man nicht nur einfach ein Konto in CHF, EUR oder GBP usw., sondern ein sogenanntes Multiwährungskonto, in dem man unterschiedliche Währungen führen kann. Dem Kunden wird eine Benutzeroberfläche im Browser und als App (iOS und Android) angeboten. Dort kann man Geld von der einen in eine andere Währung umtauschen.

Das Beste daran ist, dass dieser Geldwechsel zum Interbankenkurs stattfindet, worauf leider noch eine kleine aber transparent ausgewiesene Gebühr kommt. Diese Wechselgebühr ist abhängig vom Währungspaar, das du wechseln möchtest. TransferWise wirbt damit, dass sie die Wechselgebühren so günstig wie möglich halten. Mit Stand Ende November 2019 ist diese transparente Gebühr für CHF nach EUR/GBP/USD 0.35%, nach CAD 0.43%, nach MXN 0.51% und nach MAD 0.96%. Diese Wechselkursverluste sind damit deutlich kleiner als bei herkömmlichen Banken (Raiffeisen: 1.7-2% CHF nach EUR/GPB/USD und wohl einiges mehr bei den exotischeren Währungsbeispielen MXN und MAD, zu denen ich online nicht einmal Kurse gefunden habe).

Man weiss also erstens, wie viele Gebühren man bezahlt und zweitens sind diese Gebühren spürbar tiefer als bei herkömmlichen Banken!

Ein- und Auszahlungen mit dem TransferWise Multiwährungskonto

TransferWise hat ein Schweizer Bankkonto mit Schweizer IBAN. Dorthin kann man kostenlos von einem CHF-Konto Geld überweisen. Dieses taucht dann in der TransferWise-App auf (und natürlich auch im Online-Konto im Browser z.B. am Laptop), wo ich es in viele mögliche Fremdwährungen umtauschen kann, mit den oben erwähnten, transparenten Gebühren.

Überall da, wo man mit einer Mastercard bargeldlos Bezahlen kann, benutzen wir die TransferWise Debit Mastercard. Denn diese Karte hat kein Auslandseinsatzentgelt und auch keine Jahresgebühr! Der Betrag wird direkt vom Multiwährungskonto in derjenigen Währung abgezogen, in der bezahlt wurde. Ist dies nicht möglich, weil zu wenig oder kein Guthaben in dieser Währung vorhanden ist, wird der Betrag aus der Währung mit dem besten Wechselkurs gewechselt und abgebucht. Ist überhaupt kein Geld auf dem Multiwährungskonto, kann die Debit Mastercard nicht benutzt werden.

Ein weiterer riesengrosser Vorteil sind die direkten Push-Benachrichtigungen (natürlich nur bei vorhandenem Internetempfang) jeder Transaktion auf das Smartphone. Damit behält man immer den Überblick über die Ausgaben und kann die Karte sofort in der App sperren, falls man einen Missbrauch feststellt! Dies ist besonders dann hilfreich, wenn die Karte z.B. an Tankstellen oder in Shops durch mehrere Hände geht…

Auslands-Überweisungen von z.B. EUR können mit dem TransferWise Multiwährungskonto günstig gemacht werden: CHF auf Schweizer Konto von TransferWise einzahlen, günstig im Multiwährungskonto in EUR wechseln und auf deutsches EUR-Konto für 0.63 EUR (Stand Ende November 2019) überweisen. Auch Auslandüberweisungen ausserhalb des Euro-Raums sind günstig (GBP ins Vereinigte Königreich kostet z.B. 0.60 GBP pro Überweisung). Zum Vergleich: bei der Raiffeisenbank kostet eine SEPA-Überweisung in den Euro-Raum 1 CHF und eine Auslands-Überweisung ins Vereinigte Königreich saftige 19 CHF.

So einfach (und günstig!) geht das mit TransferWise.

Bargeldbezug mit der TransferWise Debit Mastercard

An einem Geldautomaten kann mit der TransferWise-Karte Geld bezogen werden, wenn die Mastercard unterstützt wird. Pro Monat ist der Bezug von 200 GBP resp. dem Gegenwert in anderen Währungen (entspricht momentan etwa 250 CHF) gebührenfrei. Danach kommen 2% des abgehobenen Betrages dazu. Gebühren, die der Geldautomat erhebt, sind unabhängig der Karte (siehe Erklärung weiter oben).

Dies ist nicht optimal, da man auf einer Langzeitreise wohl meistens mehr als 250 CHF pro Monat in Cash braucht. Daher benutzen wir für Bargeldbezüge eine separate Karte der Deutschen Kreditbank.

Das DKB-Cash Konto mit gratis VISA-Karte bei der Deutschen Kreditbank AG

Eine Kreditkarte für den kostenlosen Bargeldbezug im Ausland haben wir bei keinem Schweizer Anbieter gefunden und auch das super Angebot von TransferWise hinkt da ein wenig.

Aus diesem Grund haben wir uns für die Deutsche Kreditbank AG (DKB) entschieden, wo man auch als Schweizer Bürger und ohne deutschen Wohnsitz ein Konto eröffnen kann. Das DKB-Cash ist ein normales Giro-Konto in EUR ohne jährliche Kontoführungsgebühr. Dazu bekommt man eine VISA-Card ohne Jahresgebühr, mit der man kostenlos Bargeld an Geldautomaten im Ausland (und natürlich auch in Deutschland) beziehen kann. Es wird also kein Auslandseinsatzentgelt erhoben! Nur die Gebühren des Geldautomaten-Betreibers können wir damit nicht umgehen, ausser wir suchen einen günstigeren/kostenlosen Geldautomaten (falls es das in der gewünschten Region gibt).

Ein Mangel hat aber auch diese Karte: Wenn wir nicht EUR abheben, bekommen wir den schlechten Wechselkurs der DKB zu spüren, sprich Wechselkursverluste auf das Bargeld können wir so nicht umgehen. Dennoch ist dies (nach den 250 CHF mit der TransferWise Debit Mastercard) die beste Möglichkeit, die wir finden konnten!

Um mit der DKB VISA-Card ohne Auslandseinsatzentgelt Bargeld beziehen zu können, muss man Aktivkunde sein. Im ersten Jahr hat man diese Aktivkundschaft automatisch, ab dem zweiten Jahr aber nur, wenn monatlich mindestens 700 EUR auf dem DKB-Cash Konto eingehen. Dieser Betrag muss nicht mit einer einzigen Überweisung überwiesen werden und man kann auch 700 EUR monatlich zwischen zwei EUR-Konten hin und her überweisen.

Das DKB-Cash Konto resp. die VISA-Card befüllen wir über unser TransferWise Multiwährungskonto günstig mit EUR.

Fazit: Die Kombination von TransferWise Debit Mastercard und DKB VISA-Card

Mit der folgenden Kombination senken wir die Gebühren so tief wie möglich: TransferWise Debit Mastercard für bargeldloses Bezahlen, DKB VISA-Card für Bargeldbezug. Das DKB-Cash Konto befüllen wir günstig mit EUR aus dem TransferWise Multiwährungskonto.

Bargeldloses Bezahlen mit der TransferWise Debit Mastercard:

Vorteile:Nachteile:
– Kein Auslandseinsatzentgelt
– Guter Wechselkurs (Interbankenwechselkurs)
– Kleine transparente Wechselgebühr

Bargeldbezug mit der DKB VISA-Card:

Vorteile:Nachteile:
– Kein Auslandseinsatzentgelt als Aktivkunde – Schlechter Wechselkurs der DKB
– Kein Einfluss auf Geldautomatengebühr

Gehen wir noch einmal zurück zu unserem Rechenbeispiel 2 von oben. Wenn wir nun unsere Methode (TransferWise Mastercard und DKB VISA-Card) in die Berechnung mit einbeziehen, sehen die Gebühren doch schon viel angenehmer aus.

Tabelle Rechenbeispiel 2 Kombination TransferWise DKB

1-4 siehe oben.

5 Bei den Gebühren für Bargeldbezug sind zwei EUR-Überweisungen vom TransferWise Multiwährungskonto auf das DKB-Cash Giro-Konto eingerechnet (0.63 EUR/Überweisung). Für die Wechselkursverluste wurde die Annahme von durchschnittlich 0.45 % Wechselgebühren von TransferWise getroffen. Diese ist in unserem Beispiel realistisch (einige Gebühren habe ich weiter oben aufgelistet).

6 Die Ersparnis an (unnötigen!) Gebühren gegenüber der Kombination TransferWise und DKB ist extrem hoch. Für dieses Geld reisen wir, je nach Reiseland, einen halben bis einen ganzen Monat!

Ich denke, dass wir mit dieser Methode gut Fahren: wir sparen jährlich Gebühren im Wert von einem halben bis zu einem ganzen Reisemonat!

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Falls euch dieser Artikel geholfen hat und ihr euch für ein TransferWise Multiwährungskonto mit der gratis Debit Mastercard oder das DKB-Cash Giro-Konto mit der kostenlosen VISA-Card entscheidet, so könnt ihr diese über folgende Links beantragen. Dabei erhalten wir eine kleine Prämie, ihr aber habt keinerlei Nachteile dabei. Das ist doch toll, oder?

Eröffnet euer TransferWise Multiwährungskonto oder das DKB-Cash Giro-Konto über diese Links und sichert uns damit eine Prämie. Vielen Dank dafür!

Wie macht ihr das mit dem Geld unterwegs auf (Langzeit)Reise? Wenn ihr eine andere für euch optimale Lösung habt, so schreibt diese doch bitte in einen Kommentar. Dabei können alle profitieren. Vielen Dank!

Bemerkung zu den genannten herkömmlichen Banken und Kartenherausgeber: Es geht uns in diesem Erfahrungsbericht nicht darum, die Leistungen und Gebühren dieser Finanzdienstleister schlecht zu reden. Für die grosse Mehrheit der Nutzer in der Schweiz mögen diese Angebote durchaus gut sein. Wir haben gute Erfahrungen gemacht, z.B. mit der Cumulus Mastercard der Migros oder der Raiffeisenbank! Allerdings sind diese Angebote nicht wirklich ausgelegt für Langzeitreisende.

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Jubel
Jubel
11. Februar 2020 15:38

Hey Super Artikel. Ein DKB – Konto haben wir schon. Übrigens dorthin überweisst man aus meiner Sicht am günstigsten Geld mit https://panel.exchangemarket.ch, nämlich ohne Wechselgebühr von SRF in EURO.
TransferWise kannte ich noch nicht und werde ich mir anschauen und wohl auch zutun für unsere Langzeitreise. Danke für den tipp.

Laura
Laura
10. Februar 2020 15:30

Hoi Fränzi & Tobi, vielen Dank für euren ausführlichen und hilfreichen Beitrag. Da wir bald in für längere Zeit in die USA und Südamerika aufbrechen, bin ich auf der Suche nach einer günstigen Alternative. Habt ihr euch auch Revolut angeschaut? Warum habt ihr euch dagegen entschieden?
Liebe Grüsse Laura

Desiré
Desiré
8. Januar 2020 18:29

Ich möchte gerne mein Postcheckkonto durch transferwise ersetzen. Ich habe mir auch Revolut angesehen. Revolut hat zwar ein Konto in der Schweiz, wo man Geld einzahlen kann, aber man bekommt kein eigenes Konto mit eigener IBAN-Nummer. So kann also der Arbeitgeber nicht den Lohn zu Revolut überweisen und auch die Krankenkassenrückerstattung kann auch nicht auf Revolut überwiesen werden.
Meine Frage: Wie ist das bei Transferwise? Bekomme ich dort ein eigenes schweizer Konto mit eier eigenen IBAN-Nummer, wo meine Geschäftspartner mir Geld überweisen können?

Besten Dank.

Desiré
Desiré
9. Januar 2020 10:10
Antwort auf  the roadhitters...

Hallo,
Vielen Dank für die sehr hilfreiche Info.

Im Jahr 2018 konnte ich das Postcheckkonto ohne Gebühren führen, also komplett Gebührenfrei. Dann hat Postfinance eine Kontogebühr eingeführt. Macht für mich 60CHF/Jahr. Zusätzlich kommen noch 12CHF/Jahr für den Papierauszug dazu (Ja ich führe das Konto nicht elektronisch.) Und dann kommen noch einmal ca. 12 CHF/Jahr für das Versenden der Einzahlungsscheine dazu (Briefmarke). Alles das war im Jahr 2018 noch kostenlos: Kontoführung, Briefmarke («nicht frankieren Couverts»), Kontoauszug auf Papier war auch kostenlos. Die Postfinance hat dann die Gebühren im Jahr 2019 eingeführt. (ca. 84 CHF für mich; natürlich hängt es davon ab, welche Dienste man in anspruch nimmt, aber für mich sind es 84 CHF)

Da die Kontogebühr jetzt auch fürs E-Banking gilt, kann ich die Gebühren nicht umgehen, wenn ich auf e-Banking wechseln würde. Nur die Kosten für die Briefmarke und die Kontoauszüge würde ich sparen. Bisher habe ich eben das Konto nicht elektronisch geführt, wegen der SICHERHEIT.

Da es inzwischen nirgends mehr ein kostenloses Papierkontokorrent gibt, muss ich wohl jetzt doch ins e-Banking wechseln. Aber wenn ich dann schon wechsle, will ich nicht trotzdem noch Kontofürungsgebühren bezahlen (60 CHF bei Postfinance). Dann wähle ich lieber ein e-Banking, dass komplett kostenlos ist. (Migrosbank wäre auch etwa 24 CHF pro Jahr). Wenn ich schon wechsle, dann gleich ganz kostenlos.
Ich brauche das Kontokorrent nur um von meinen Geschäftspartnern Einzahlungen zu empfangen und um Überweisungen zu machen. Also totale Basisfunktionen.
Dann werde ich halt dann wohl zu Neon gehen müssen.

Desiré
Desiré
9. Januar 2020 10:17
Antwort auf  Desiré

Nachteil von Neon:
Die bieten die Banking Software nur füs Smartfone an und nicht für den PC (weder Windows 10, noch Linux). Und e-Banking mit Smartfone ist wohl auch wieder etwas weniger sicher als e-Banking über den PC. Ich werde dann wohl extra fürs Banking ein eigenes Smartfone kaufen müssen. Es gibt ja ganz günstige angebote. Habe schon prepaid Angebote gesehen für 49 CHF mit (allerdings mit Simlock, aber hne Vertrag)

Desiré
Desiré
9. Januar 2020 22:16
Antwort auf  the roadhitters...

Danke für den Tipp. 🙂 Spezialkonten hatte ich nicht auf dem Radar.