Grenzübertritte versprechen Herzklopfen
Wir geben es zu, unsere Vorstellungen von Mexiko beschränken sich auf die üblichen Klischees: Tacos, Tequila, Sombreros, Sonne, Palmen, Strände, Meer, Kakteen… und seit wir in der USA sind, werden uns ständig solche Sätze an den Kopf geworfen: „Was, ihr reist nach Mexiko? Das ist viel zu gefährlich. Ihr seid wahnsinnig!“ Dann folgt irgendeine Räubergeschichte, die der entsprechende Ami vom Hörensagen kennt. Da wir schon an anderen Orten auf dieser Welt ähnliche Geschichten über das Nachbarland gehört haben, die sich im Nachhinein nirgendwo bewahrheitet haben, fahren wir natürlich trotzdem nach Mexiko und hoffen, dass wir unsere Klischees antreffen werden!
Also mit Klischees und Hirngespinsten im Kopf machen wir uns mit David und Katja, die mit Mister Taro reisen, auf zum kleinen Grenzübergang in Tecate. Wir sind ein bisschen nervös. Die Unberechenbarkeit der Grenzbeamten und die eigene Unsicherheit lassen unsere Herzen höherschlagen. Im Kopf gehen wir die Anweisungen für den Grenzübergang zum x-ten Mal durch und kontrollieren mit schweizerischer Präzision ob Ausweise und alle nötigen Papiere sauber zusammengepackt sind. Obwohl nichts schiefgehen kann, zeigt sich an jeder Grenze dasselbe Muster.
Hier also, auf den letzten Metern in der USA ist es genauso wie bereits vor Jahren in Usbekistan, der Mongolei oder nach Marokko und Kanada. Lernen tun wir das anscheinend nie und so rollen wir furchtbar nervös mit Manny auf die Grenze zu, in einen anderen Kulturkreis mit einer Sprache, der wir noch nicht mächtig sind. Was verbirgt sich wohl alles hinter diesem grossen Grenzzaun…?
¡Hola México!
Es pulsiert! Direkt, wirklich direkt nach der Grenze beginnt Tecate. Lebhaft geht es zu und her. Die Menschen bewegen sich wieder draussen. Es wuselt. Endlich findet das Leben wieder da statt; bunt, laut und leicht chaotisch. Essensdüfte liegen in der Luft. Taquerias, Früchtestände, Gemüsetheken, Wechselstuben, Handwerkerbuden und diverse bunte Krimskrams-Läden stehen entlang der Strassen. Hunde streunen umher und Katzen schnüffeln an den herumliegenden Müllhaufen. Musik dröhnt aus Lautsprechern aus allen Richtungen und farbige Reklamen preisen die besten Deals an.
Mit knurrenden Mägen streifen wir durch die Gassen und suchen uns eine Taqueria, denn wir sind ja in Mexiko und da isst man immer Tacos. Wild gestikulierend bestellen wir uns durch die Speisekarte und lassen uns vom Servierten überraschen. Es schmeckt unglaublich lecker und hemmungslos schlemmen wir weiter. Die Namen der Lieblingstacos oder -quesadillas werden gemerkt und schon haben wir die ersten spanischen Wörter abgespeichert.
Begeistert saugen wir die vielen Eindrücke auf. Da wird uns zugerufen, eine junge Katze angedreht, gegrüsst, gewunken und es wird gekocht, gespielt, gestritten, geplaudert und gelacht. Trotz aller Neugier und dem grossen Entdeckungsdrang heisst es zurück im Manny erst mal Konzentration. Der Verkehr scheint geordnet chaotisch zu sein. Das heisst, in einer fast schachbrettartigen Stadt befinden sich an jeder Kreuzung Stoppschilder in alle vier Richtungen. Fahren darf der, der zuerst da ist, oder so. So genau nimmt man es doch nicht, auch nicht mit dem Anhalten. Manny ist nicht der schnellste beim Anfahren und nicht alle Verkehrsteilnehmer haben so viel Geduld. Also aufgepasst! Hinzu kommen die zahlreichen riesigen Schlaglöcher und die Geschwindigkeitsbodenschwellen. Es klappert und rumpelt schon genug im Manny, da will man nicht auch noch in ein Loch oder über eine Schwelle brettern.
Ankommen
Für die ersten Übernachtungen steuern wir gemeinsam mit Katja und David die Rancho la Bellota an. Laut anderen Overlandern sei dies ein guter Ort, um in dem neuen Land anzukommen und sich langsam an die neue Kultur heranzutasten. Wir lassen also die Grenzstadt Tecate hinter uns und cruisen immer tiefer hinein in die grünen Hügel der Nordbaja.
Kurz vor dem Eindunkeln holpern wir nun also über eine schmale Piste, auf und ab, bis wir auf einer steilen Abfahrt in den Talkessel durch das grosse Eingangstor der Ranch gelangen. Unten in dem kleinen Tal angekommen parkieren wir Manny neben Schafen, Pferden, Hunden, einem Huhn und ein paar schönen Steinhäusern mit einem bezaubernden Garten.
Der Besitzer Raul empfängt uns mit offenen Armen, führt uns umher und wir fühlen uns sofort sehr willkommen. Er und seine Frau Caroline haben über mehrere Jahre geschuftet, um diese schöne Ranch in ihrem eigenen Stil und Charme aufzubauen: Kein Strom und kein Internet, dafür ein idyllischer, ruhiger Ort in der Natur. Wir fühlen uns sofort wie Zuhause. Je länger wir da Verweilen, umso stärker wird dieses Gefühl.
Neugierig Zuhören
Raul erzählt uns, dass sie sich mit der Rancho la Bellota einen Ort geschaffen haben, an dem sie sehr glücklich sind. Dieses Paradies wollen sie mit anderen Menschen teilen, damit die auch mal runterkommen, hinaus aus dem geschäftigen Leben, hinein in die natürliche Welt. Und weiter sei es ihm ein Anliegen, Overlandern, also Leuten die länger durch Mexiko reisen, den Start zu erleichtern und Vorurteile zu nehmen. Schnell lernen wir, dass Tacos vorzüglich schmecken, aber nicht jeden Tag von jedem Mexikaner rund um die Uhr gegessen werden. Im Gegensatz zu diesem Fast-Food bietet die mexikanische Küche noch so viele weiteren Leckereien.
Auch wissen die Leute hier im Norden Mexikos sehr genau, was viele Amerikaner über ihr Land denken. Dass davon das Meiste nicht stimmt, darüber regen sie sich gar nicht mehr auf. Raul redet Klartext über die eingefressenen Hirngespinste und will dabei nichts verschleiern. Klar gibt es in Mexiko Kartelle, Drogen- und Gewaltprobleme. Deren Geschäft läuft vor allem in den Bergen und nachts. Wer dann dort herumfährt, könnte zwischen die Fronten geraten. Hauptsächlich interessieren sich diese Leute jedoch für ihr Business und nicht für Touristen. Wenn es Gewalt gibt, so geht es meistens um Revierangelegenheiten mit konkurrierenden Kartellen. Die Gewalt ist also vor allem gegen die Konkurrenz gerichtet und nicht so beliebig, wie bei den vielen Amokläufen in den USA. Eins sei gewiss, dieses schöne Land hat so viel mehr zu bieten als Drogenkartelle und Gewalt.
Langsam verschwinden die Silhouetten der Hügel. Dunkelheit umgibt uns. Im Schein der Kerzen und Petroleumlampen essen wir gemeinsam an einem grossen Tisch und an der Bar tauchen wir skeptisch in die Welt des Tequilas ein. Salz, Tequila, Zitrone, Kopfschmerz sind Erinnerungen an diesen Schapps aus Schweizer Bars. Unsicher sitzen die drei vor ihrem ersten Schottglas ohne Salz und Zitrone. Fränzi ist froh ohne Erklärung auf das Probieren verzichten zu dürfen. Raul erzählt, dass feiner Tequila wie der beste Cognac oder Whisky zu geniessen sei. Am wichtigsten sei der Reinheitsgrad der Rohstoffe. Wenn er nicht aus 100% blauer Agave ist, sei es Sprit.
Während die einen sich nach dem ersten Schluck mehr auf die vier bis fünf weiteren Gläschen freuen, kann Fränzi aufmerksam Rauls Erklärungen folgen. Tequila ist die bekannteste Form des Mezcals und wird wie erwähnt aus dem Herz der blauen Agave gewonnen. Im Umkreis um die Stadt Tequila im Bundesstaat Jalisco wächst die Pflanze besonders gut. Winzige, von Familien geführte, Destillerien bis zu hochmodernen Brennereien verarbeiten die Agave. Die Pflanze braucht fast 10 Jahre bis sie Zucker produziert. Erst dann kann aus diesem Agavensirup Alkohol gewonnen werden. Ähnlich wie beim Champagner darf sich ein Tequila nur Tequila nennen, wenn er aus der Region Tequila stammt. Alle anderen Agave-Schnäpse in Mexiko heissen Mezcal.
Blanco ist nicht gealterter Tequila, während Reposado ein Tequila ist, der mindestens zwei Monate in einem Eichenfass ausgeruht und gereift ist. Länger gereifter Tequila heisst Añejo (gealtert). Tobi weiss nun, dass er den Reposado klar bevorzugt.
Spät in der Nacht verlassen wir das vom Holzofen aufgewärmte, wohlig warme Haus und laufen unter dem strahlenden Sternenhimmel die wenigen Meter zu Manny. Hunde begleiten uns durch die Dunkelheit und in der Ferne hören wir ein Pferd wiehern. Unsere Gedanken kreisen um die herzliche Ankunft in dem neuen Land und etwas wird uns klar. Ein Klischee ist wahr. Mexiko ohne Tequila, das ist undenkbar.
Verweilen
Noch liegt Schatten im Talboden und bittere Kälte dringt durch den Zeltstoff. Draussen blöcken die Schafe, welche gerade gefüttert werden; unser Wecker für die nächsten Tage. Aus dem Ankommen wird ein Verweilen auf der Ranch. Manny erhält einen kleinen Service und auch das Leck an der Dieselpumpe wird provisorisch geflickt. Wir nehmen uns Zeit für die schöne Umgebung, spazieren die Hügel hinauf, backen und kochen leckeres Essen und lassen unsere Seelen baumeln.
Raul nimmt uns mit in feine mexikanische Restaurants und nach Ensenada. Eines Morgens breitet er eine oft gebrauchte Karte der Peninsula auf dem Tisch aus und verrät uns die ultimativsten Tipps für unsere Weiterreise. Würde in uns nicht langsam ein Nesttrieb aufkeimen, wären wir noch länger geblieben. Nach gemütlichen Tagen auf dieser idyllischen Ranch und vielen guten Gesprächen ziehen wir nun wieder allein weiter.
Rancho la Bellota. Toller Treffpunkt für Overlander, Rancho la Bellota. Auf der Ranch hat es gerade kleine Welpen, Rancho la Bellota. Am Morgen wecken uns die Schafe, Rancho la Bellota. Rancho la Bellota. Es gibt immer etwas zu tun. Kleiner Service an den Fahrzeugen.
Erste Erlebnisse unterwegs
Wie kurven durch die Hügel, die Ensenada umgeben. Hier im Valle de Guadalupe befindet sich die Ruta del Vino. Rechts und links locken Weinkeller mit Degustationen. Einmal mehr werden wir überrascht, denn ein Weingebiet in dieser Region haben wir nicht erwartet. So wird wohl beim nächsten Einkauf ein mexikanischer Wein im Korb landen.
Der Einkauf lässt nicht lange auf sich warten. Bereits in Tecate haben wir uns durch das neue Angebot geschlagen. Frisches Gemüse und Früchte, duftende Backwaren, Theken mit frischem Fisch, Garnelen und Fleisch helfen, dass Einkaufen wieder ein Erlebnis ist. Seit langem stellen wir uns wieder einmal auf einen Campingplatz. Wir sind die einzigen Gäste. Noch wollen wir uns erst herantasten, ob Freistehen hier auf der Baja ebenfalls möglich ist. Auch der Playa Aguacaliente gehört uns ganz allein. Wir spazieren am Strand entlang und stellen erstaunt fest, dass der Sand an gewissen Stellen heiss ist. Da scheint eine heisse Quelle zu sein. Kurzerhand packen wir die Schaufeln aus und bauen eine Badewanne. Gar nicht so einfach die richtige Wassertemperatur zu finden. Nach einer Weile passt es aber perfekt und dem Bad mit Aussicht aufs Meer steht nichts mehr im Wege.
Tanzende Herzen
Im hohen Norden von Kanada hat sich eine winzige Bauchbewohnerin unserer kleinen Reisegruppe angeschlossen. Seither reist sie mit uns mit und drängt ihre Eltern langsam dazu, zügig durch die Baja California zu reisen. In La Paz sollen sie eine Wohnung suchen und alles rechtzeitig fürs auf die Welt kommen organisieren.
Baja California oder zu Deutsch Niederkalifornien ist eine knapp 1250 km lange Halbinsel, welche durch den Colorado River und den Golf von Kalifornien vom mexikanischen Festland getrennt wird. Also ein riesiges Gebiet mit abgelegenen Wüsten und Buschlandschaften, ruhenden Vulkane und versteckten, alten Missionsstädte. Unzählige Pisten führen in einsames Hinterland, vorbei an langen Stränden, in dünn besiedelte oder gar unbewohnte Regionen. Auch Hügel, Berge und eine bunte Tierwelt bietet die Halbinsel. Grauwale machen sich jedes Jahr auf eine lange Reise von den nördlichen Gewässern und schwimmen bis zu ihrer Lieblingsbucht, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die Region ist ganz nach unserem Geschmack. Obwohl ganz viel Entdeckergeist in uns schlummert, zieht es uns zügig in den Süden. Wir freuen uns riesig unser Mädchen unterwegs zu kriegen, doch vielleicht nicht gerade in der Pampa oder auf der Strasse und auch nicht ganz ohne Vorbereitung. Also eilt es nun ein bisschen…
Unterwegs durch kleinere und grössere Dörfer. Playa Aguacaliente Strandspaziergang am Morgen, Playa Aguacaliente. Eine heisse Quelle führt hier unterirdisch ins Meer. Tobi schaufelt uns eine heisse Badewanne, Playa Aguacaliente. Hot Tube mit Blick aufs Meer, Playa Aguacaliente. Sanddollar, Playa Aguacaliente. Übernachtungsplatz im Dunkeln erreicht. Jetzt noch schnell etwas kochen. Die Sonne geht auf und wir stehen direkt am Meer. Wellen tosen an die Klippen und wir geniessen die Morgenstimmung.
Auf die andere Seite
Noch immer sind die Nächte kalt und egal in welcher Bucht wir aufwachen, der Wind nagt an unserem Hubdach. Der Stoff flattert. Während am Pazifik viel gesurft wird, wechseln wir nun die Seite an den Golf von Kalifornien, wo schnorcheln und tauchen im Vordergrund steht.
Beim Traversieren geniessen wir die Schönheit der Landschaft. Zwischen rundlichen Feldblöcken, riesigen Cardón-Kakteen, Agaven und lustigen Cirios-Strähnen dringen wir immer tiefer in die Einsamkeit ein. Dieses herrliche Kaktus-Wunderland ist einfach einen Traum. Ab und zu zweifeln wir, ob es hier wirklich Spuren der Zivilisation gibt.
Aber klar doch, kaum schiesst dieser Gedanke durch den Kopf entdecken wir eine Hütte, einen Zaun, ein verrostetes Auto, Reifen, Plastik oder sonstige vom Menschen geschaffene Werke. Mitten im stachligen Kakteenwald finden wir sagenhafte Übernachtungsplätze, die zum Verweilen und Entdecken einladen. Nach der Zeit bei Raul auf der Ranch und einer Nacht auf dem Campingplatz stellen wir Manny zum Übernachten wieder wie gewohnt irgendwo in die Natur – am liebsten mit dem grössten Garten. Genauso wie in diesem Kakteenwald.
Pachycereus pringlei oder wie die Giganten hier einfach genannt werden: Cardóns. Da können wir nur staunen. So wahnsinnig hoch sind diese Kakteen bei Cataviña. Wüstenlandschaft beim Sonnenuntergang in Cataviña. Manny mitten im Kaktus-Wunderland, Cataviña. Kaktus-Wunderland, Cataviña. Auf den kleinen Pisten gibt es viel zu entdecken, Cataviña.
Zivilisation, leckeres Essen, Meer und holprige Piste
Oben auf den Hügeln erhaschen wir immer wieder einen Blick auf den Golf von Kalifornien mit seinen kleinen grünen Inseln und traumhaften Buchten. Es riecht nach Müll, der irgendwo verbrannt wird. Ein erstes Zeichen der nahenden Zivilisation. Bahía de los Ángeles wirkt verschlafen und doch begegnen uns hier erstaunlich viele Touristen. Ob das nun wohl die berüchtigten Snowbirds sind? Die Snowbirds hier sind vor allem kanadische und amerikanische Rentner, die in ihrer Heimat dem kalten Winter den Rücken zudrehen und mit dem Wohnmobil in den Süden fahren. Jahr für Jahr reisen sie zum selben Ziel, um dort den gesamten Winter zu verbringen.
Auf der Suche nach Internet, da unsere Sim-Karte keinen Empfang hat, suchen wir uns ein nettes Restaurant. Vielleicht auch mehr, weil unsere Mägen knurren und wir uns nach diesem leckeren mexikanischen Essen sehnen. Die Enchiladas schmecken vorzüglich, nur das Internet scheint heute nicht zu funktionieren. Tja, wir wollten ja nur kurz den Wohnungsmarkt in La Paz ausspionieren.
Etwas ausserhalb dieses Ortes am Playa la Gringa ist das freie Campieren toleriert. Auf dem Kiesstrand stellen wir uns zu ein paar anderen Campern und verbringen einen faulen Nachmittag, beobachten die jagenden Pelikane und warten auf den Besuch der Delfine. Nun ja, die leben zwar in dieser Bucht, aber lassen sich heute nicht blicken.
Eine ruppige Piste mit spitzen Steinen führt nach San Francisquito. Genauer gesagt 132 km übles Geholper. Wir sind schon viele Pisten gefahren und eigentlich immer mit sehr viel Spass. Doch nach den ersten 10 km halten wir hier genervt an. Cardón-Kakteen umgeben uns und es ist heiss. Eine Entscheidung muss getroffen werden: Zurück, einen riesigen Bogen Umweg auf guter asphaltierter Strasse fahren und wahrscheinlich zeitgleich am Ziel ankommen oder Weiterfahren und das Gerüttel aushalten? Vielleicht wird es ja besser… Im Hinterkopf stets die Frage, ob die kleine Bauchbewohnerin das Geholper wohl mag? Entscheidungen treffen ist ja total unser Ding!
Langsam kommen wir voran auf der staubigen Strasse und je mehr Zeit verstreicht, umso mehr lässt die Umgebung den Ärger verblassen. Einsame Buchten, herrliche Strände, idyllische Kakteenwälder, Hügel, Klippen und Sanddünen, also ein Paradies, welches wir ganz für uns alleine haben.
Höhle El Carmen
Im Zentrum der Halbinsel, fast an der Staatsgrenze (ja, Mexiko besteht, wie die USA, aus Staaten und heisst amtlich Vereinigte Mexikanische Staaten!), befindet sich eine wunderschöne bemalte Höhle. Ohne unsere ruppige Pistenfahrt wären wir hier nicht vorbeigekommen.
Der sonst so strahlende blaue Himmel ist verschwunden und bei kühlen Temperaturen wandern wir durch die verwucherte, stachlige Umgebung, hinauf zu der besagten bemalten Höhlenwand. In dieser Region gibt es einige Höhlenmalereien, die mit Tours besichtigt werden können. Umso erstaunter sind wir, dass niemand Interesse am Vermarkten dieses Schmuckstückes hat. Genial für uns. Es ist noch genauso wie die Eingeborenen die Höhle vor Hunderten oder vielleicht Tausenden von Jahren bemalten. Wir erkennen Menschen, Hirsche, Fische und noch weitere Tiere. Auch der Ausblick von da oben, hinab in die Ebene, ist sagenhaft. Wir geniessen das Vogelgezwitscher und freuen uns über die unendliche Weite ohne sichtbare Zivilisation. Einmal mehr verspüren wir das Gefühl von Freiheit und sind total glücklich.
Mit Manny fahren wir zufrieden auf einer teilweise weggespülten und zerlöcherten Piste zurück auf die asphaltierte Carretera Transpeninsular und haben soeben die Grenze zum Bundesstaat Baja California Sur überquert. Was da alles auf uns wartet? Die Vorfreude ist riesengross.
Playa la Gringa bei Bahía de los Ángeles. Aussicht auf Playa la Gringa. Auf einem Hügel geniessen wir die Aussicht auf den Golf von Kalifornien. Herrlicher Übernachtungsplatz am Playa la Gringa. Manny direkt am Meer, Playa la Gringa. Abendstimmung am Strand. Langsam kommt die Flut. Zwei Vögel laufen durchs langsam ansteigende Wasser. So ein Gerüttelt und Geschüttet haben wir lange nicht mehr erlebt… …Mehrmals wollen wir fast umkehren. Aber vielleicht wird es ja bald besser… …Landschaftlich ist die Strecke von Bahía de los Ángeles nach San Francisquito auf jeden Fall genial. Manny auf der Rancho Piedra Blanca. Unglaublich viele Kakteen und Büsche zieren die Landschaft. Aufstieg zur Höhle, Cave of El Carmen. Cave of El Carmen. Gut erhaltene Höhlenmalerei. Wir erkennen Männer, Frauen, Hirsche, Dickhornschafe, Fische und weitere Tiere. Aussicht hinab auf die Ebene. Das ist nicht etwa Wald, sondern eine Kakteenlandschaft. Herrlich grün ist es hier in dieser trockenen Gegend. Manny versteckt sich zwischen den grünen Pflanzen.