Touristenkarte (FMM) verlängern in Mexiko während der Corona-Pandemie

Unsere Ausgangslage

Noch bevor wir uns entschieden haben, wegen der Corona-Pandemie unsere Reise abzubrechen, lief unsere Aufenthaltsbewilligung (Forma Migratoria Múltiple, FMM) für Mexiko ab. Weil wir noch nicht wussten, wie es weitergehen sollte, wollten wir diese verlängern.

Normalerweise erhält man als Tourist mit einer Nationalität, mit der man für Mexiko kein Visum braucht (hier findet man die Liste dieser Länder), bei der Einreise nach Mexiko eine sogenannte Touristenkarte (FMM), die einem erlaubt, für 180 Tage das Land zu bereisen. Eine Verlängerung ist nicht vorgesehen und man muss daher das Land verlassen und erneut einreisen, um länger Mexiko besuchen zu dürfen.

Aus «humanitären Gründen» kann das Migrationsamt (Instituto Nacional de Migración) eine neue Touristenkarte für weitere 180 Tage ausstellen, ohne dass man das Land verlassen muss. Die gesetzlichen Grundlagen dafür bieten auch Touristen/Reisenden, die wegen der Corona-Pandemie nicht nach Hause zurückkehren können, diese Möglichkeit.

Für uns ist nicht klar, was «nicht nach Hause zurückkehren können» genau bedeutet. Soweit wir wissen, war es die ganze Zeit möglich, nach Europa zurück zu fliegen, es gab immer (wenige) Flüge. Trotzdem haben wir von keinen Reisenden gehört, denen eine neue FMM verweigert wurde, weil eine Rückkehr in die Heimat technisch möglich war.

Die notwendigen Dokumente besorgen

Die neue FMM kann bei der Migrationsbehörde (Instituto Nacional de Migración) beantragt werden. Dazu mussten wir zuerst das Formular auf dieser Webseite ausfüllen und ausdrucken. Bei den Dropdown-Auswahlen in der ersten Sektion wählten wir «Regularizar situación migratoria» und «Regularización por razones humanitarias» aus. Danach mussten wir einige persönliche Daten angeben, z.B. auch eine mexikanische Wohnadresse.

Achtung: Beim Ausfüllen des Formulars muss man aufpassen, dass man den Namen genau, wie in der maschinenlesbaren Zone vom Pass geschrieben, einträgt. Also in meinem Fall Kuemin statt Kümin. Der Name muss mit dem auf der Bezahlbestätigung der ersten FMM übereinstimmen und die wird demnach vermutlich maschinell übernommen. Stimmt der Name nicht exakt überein, kann der Prozess nicht fortgesetzt werden!

Zudem mussten wir einen Brief verfassen, in dem wir erklärten, dass und weshalb wir Mexiko nicht verlassen konnten. Da bezogen wir uns auf die Corona-Pandemie. Diesen Brief brachten wir ebenfalls ausgedruckt mit.

Die originale FMM und eine Passkopie sind neben dem ausgedruckten Formular und dem Brief alles, was wir brauchten. Bei mir war zudem hilfreich, die Bezahlbestätigung der ersten FMM mit dabei zu haben, damit haben wir den Fehler der nicht übereinstimmenden Namen finden können und ich konnte das Formular erneut mit dem «richtigen» Namen ausfüllen.

Eine neue FMM beantragen

Die genannten Dokumente unterschrieben wir, wo nötig, bei der Migrationsbehörde und gaben sie ab. Der Antrag wurde geprüft und nach rund eineinhalb Stunden Wartezeit (inkl. erneutem Ausfüllen des Formulars im benachbarten Internetkaffee) wurde uns mitgeteilt, dass wir die neuen FMM in knapp zwei Stunden abholen könnten.

Bei der Abholung mussten wir ein Dokument unterschreiben und die Touristenkarte ausfüllen. Letztere sah identisch aus wie bei der Einreise nach Mexiko. Es gab wieder einen oberen und einen unteren Teil. Den unteren Teil, die neue Touristenkarte, und das unterschriebene Dokument bekamen wir ausgehändigt. Die neue FMM war für weitere 180 Tage gültig.

Diesen Antragsprozess haben wir in La Paz, BCS durchgeführt.

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