Stromversorgung – Was wollen wir?
Die grossen Fragen rund um die Elektronik stellten sich eigentlich bereits vor dem Kauf von Manny: Wie können wir unser Fahrzeug einrichten, dass wir möglichst lange vollkommen autark den Kühlschrank, einige LED und das Radio betreiben und unsere elektronischen Geräte aufladen können? Wie viel Strom braucht es denn wirklich? Wie muss die zusätzliche Batterie dimensioniert sein und wie wird diese unterwegs wieder aufgeladen?
Hier versuchen wir unsere Lösung zu präsentieren. Es gibt bestimmt weitere, vielleicht auch bessere, aber unsere funktioniert so weit sehr gut.
Eine zusätzliche Batterie im Wohnbereich ist wichtig
Die erste Entscheidung war relativ schnell gefallen. Wir wollen zusätzlich zum 24 V-Bordnetz der Fahrzeugelektronik (zwei seriell geschaltete 12 V-Batterien im Motorenbereich) ein unabhängiges 12 V-Verbrauchernetz im Wohnbereich einbauen. Der Grund dafür ist, dass wir so mit unseren Verbrauchern nicht die Starterbatterien leeren. Wir können also auch bei vollkommen entleerter Verbraucherbatterie den Motor starten und wir bleiben nicht irgendwo stehen, nur weil der Kühlschrank zu viel Strom verbraucht hat…
Die Verbraucherbatterie muss natürlich unterwegs wieder aufgeladen werden können. Da wir sie unabhängig von einer 220 V-Steckdose laden wollen, entschieden wir uns, sie über zwei unabhängige Wege aufzuladen. Um an sonnigen Tagen die Verbraucherbatterie mit Sonnenenergie aufladen zu können, nutzen wir ein Solarpanel. Zusätzlich dazu wollten wir aber auch die Möglichkeit haben, die Verbraucherbatterie an Tagen ohne Sonnenschein aufladen zu können. Dafür verbauten wir ein Batterie-zu-Batterie-Ladegerät, welches während der Fahrt die Verbraucherbatterie über die zwei Starterbatterien aufladen soll. Mit diesen beiden Möglichkeiten sollte das Wiederaufladen der Verbraucherbatterie kein Problem sein. Damit stand für uns fest, wie wir unser Verbrauchernetz aufbauen wollen.
Um die Dimensionierungen der genannten Komponenten herausfinden zu können, listeten wir unsere Verbraucher (Kühlbox, vier LED-Lämpchen, Autoradio und verschiedene Aufladegeräte für Laptop, Kameraakkus usw.), deren Stromverbrauch und die durchschnittlichen täglichen Betriebsdauern auf. Mit diesen und einigen weiteren Angaben konnten wir berechnen, wieviel Strom wir pro Tag brauchen werden und wie wir die Komponenten dimensionieren müssen. Hier wollen wir allerdings nicht weiter auf die Berechnungen eingehen, falls aber jemand Interesse daran hat, können wir sie selbstverständlich gerne weitergeben.
Unsere Lösung
Wir haben uns schlussendlich für eine 120 Ah AGM-Batterie, ein 130 Wp Solarpanel und das Batterie-zu-Batterie-Ladegerät von Sterling entschieden. Eine AGM-Batterie ist völlig wartungs- und emissionsfrei und hat damit entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Blei-Säure-Batterien. Das Solarpanel wurde mit einem MPP-Solarladeregler geliefert, welcher dafür sorgt, dass die Verbraucherbatterie sogar bei geringer Sonneneinstrahlung richtig und voll aufgeladen werden kann. Das Sterling-Ladegerät hat einen integrierten 24-zu-12 V-Wandler, welcher so von beiden Bordbatterien gleichmässig Strom entzieht und sie nicht durch ungleichmässigen Verbrauch langfristig zerstört. Das Ladegerät beginnt während der Fahrt erst dann Strom von den Starterbatterien für das Aufladen der Verbraucherbatterie abzuzweigen, wenn die erstgenannten vollständig durch die Lichtmaschine geladen sind. Ansonsten fliesst kein Strom und die Starterbatterien werden niemals durch das Ladegerät entladen.
Für das Aufladen und Betreiben unserer Verbraucher haben wir im Wohnraum zwei Zigarettenstecker und einen 500 W Wechselrichter für die 220 V Netzgeräte eingebaut. Weiter haben wir den Zigarettenanzünder und das Autoradio aus dem Fahrerbereich an die Verbraucherbatterie angeschlossen. Mit Mehrfach- und USB-Stecker kommen wir damit gut aus.
Die Verbraucherbatterie, das Sterling Ladegerät, den Wechselrichter und den Sicherungskasten haben wir zentral im Schrank hinter dem Fahrersitz eingebaut. Ebenfalls können wir da von einer Solaranzeige alle wichtigen Informationen wie die momentane Leistung des Solarpanels oder die Spannung an der Verbraucherbatterie ablesen.
Unser System hat sich auf der ganzen Asien-Reise sehr gut bewährt. Falls jemand an genaueren Angaben oder an den Berechnungen interessiert ist, so schreibt doch einen Kommentar!